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HOHENBERG-KERNHOF

Die Geschichte der Familie Hoyos:

Im Gefolge des Erzherzogs und späteren Königs und Kaisers Ferdinand I. kamen Anfang der zwanziger Jahre des 16. Jahrhunderts auch zwei Mitglieder der in der Gegend von Burgos begüterten Familie Hoyos aus Spanien nach Österreich. Während der ältere Bruder, Antonius von Hoyos, sich für den geistlichen Stand entschied – er wirkte als Administrator und ab 1540 als Bischof von Gurk – blieb Hans von Hoyos auch weiter im Dienste Ferdinand I. Durch seine Heirat mit der Angehörigen einer höchst angesehenen österreichischen Adelsfamilie sowie durch sehr geschickte Besitzerwerbungen fasste Hans von Hoyos rasch in Österreich Fuß. Bei den ersten Ankäufen, die er hier tätigte, handelte es sich um Güter im südlichen Niederösterreich – so die Schlösser und Herrschaften Stixenstein (1548) und Rotengrub (1556). Auch der umfangreiche Besitz, den sein Sohn und dann seine Enkel im Laufe der Jahrhunderte durch Kauf, Schenkung, Heirat oder Erbschaft an sich zu bringen vermochten, lag allersamt im damaligen Erzherzogtum Österreich unter der Enns, u. zw. sowohl südlich als auch nördlich der Donau.

Von großer Bedeutung für die Familie Hoyos war die Erwerbung der Herrschaft Gutenstein im Jahre 1595 durch den Freiherrn Ludwig Gomez von Hoyos: zusammen mit der im Jahre 1627 angekauften Herrschaft Hohenberg (und den bereits vorhandenen Herrschaften Stixenstein, Rotengrub und Vöstenhof) wurde daraus die Grafschaft Gutenstein und verhalf 1628 dem Käufer – dem bisherigen Freiherrn Hans Balthasar d. J. von Hoyos – zur Erhebung in den Grafenstand.

Die im 17. Jahrhundert in Hoyos-Besitz übergegangene Herrschaft Hohenberg – gelegen im südlichen Niederösterreich und bis an die steirische Grenze reichend – zählt zu den waldreichsten Gebieten Österreichs. Durchflossen von Unrechttraisen, Schwarza, Stille Mürz, Kalte Mürz, Salza und Walster, prägen die Gebirgszüge Göller (1766 m) und Gippel (1668 m) die Landschaft. Alter Mittelpunkt war der Markt Hohenberg, der jedoch ab dem 19. Jahrhundert gegenüber dem Markt St. Aegyd am Neuwalde an Bedeutung verlor. Die Forstverwaltung Hoyos Kernhof ist jener Teil der historischen Herrschaft Hohenberg, welcher bis heute im Besitz der Familie Hoyos verblieben ist.

Die Geschichte der Herrschaft Hohenberg:

Auf einer Erhebung am Ufer der Traisen errichteten in der 1. Hälfte des 13. Jahrhunderts die Herren von Hohenberg eine Burg – die Veste Hohenberg. Die dazugehörige Herrschaft erreichte eine große Ausdehnung, fand aber schließlich mit der die Landesgrenze zwischen dem Erzherzogtum Österreich unter der Enns und dem Herzogtum Steiermark bildenden Flüssen Kalte Mürz und Stille Mürz ihre südliche Begrenzung.

Im Jahre 1529 erlosch das Geschlecht der Hohenberger im Mannesstamm. Die Tochter des letzten Hohenbergers verkaufte Burg und Herrschaft 1535 an den steirischen Gewerken Sebald Pögl; von dessen Erben (Sauermann) wurde der Besitz im Jahre 1575 an die Freiherren Jörgen von Tollet veräußert. Die Jörger zählten zu den engagiertesten Anhängern der Lehre Martin Luthers in Österreich und waren durch ihren Reichtum höchst einflussreich. Dieses sowohl in Nieder – als auch in Oberösterreich begüterte Adelsgeschlecht fiel durch seine ständige Opposition gegen den Kaiser so sehr in Ungnade, dass Ferdinand II. 1621 mit Waffengewalt gegen sie vorgehen ließ: die kaiserlichen Truppen belagerten und eroberten die Veste Hohenberg und setzten sie in Brand,  Helmhard von Jörger wurde gefangen genommen und seine Güter konfisziert.

Um den bisherigen Jörger-Besitz bemühte sich Hans Balthasar d. Jüngere Freiherr von Hoyos, der Kaiser Ferdinand II. als guter Katholik und durch die von der Familie Hoyos stets bewiesene Loyalität gegenüber dem Hause Habsburg als neuer Besitzer der Herrschaft Hohenberg höchst willkommen war. So verkaufte der Kaiser mit Urkunde vom 10. Juni 1626 „seinem lieben und getreuen Hanns Balthasar von Hoyos, Freyherrn zu Stixenstein, Guettenstein und Rottengrueb, Herrn auf Greutzenstetten, Ritter des Ordens „St. Jacob de Espada“, die auf 5.761 Gulden 6 Schilling geschätzte Herrschaft Hohenberg. Die Belehnungsurkunde ist datiert mit 12. April 1627. Durch die daraufhin vorgenommene Zusammenlegung Hohenbergs mit der großen alten Hoyos-Herrschaft Gutenstein (zu der auch die Herrschaften Stixenstein, Rotengrub und Vöstenhof zählten) entstand nun die „Grafschaft Gutenstein - Hohenberg“; und mit Diplom vom 26. April 1628 erfolgte die Erhebung des Freiherrn Hans Balthasar von Hoyos in den Grafenstand. Die neue Herrschaft unterlag als Fideikommissgut nun in allen Belangen den diesbezüglichen Bestimmungen. Da die Eroberung der Veste Hohenberg durch die kaiserlichen Truppen dem Gebäude großen Schaden zugefügt hatte, wurde in Zukunft die Herrschaft Hohenberg von Gutenstein aus verwaltet. Die Burg Hohenberg aber ist dem Verfall preisgegeben worden und wurde bald zur Ruine. In der in der Herrschaft Hohenberg ansässigen Bevölkerung ist noch lange Zeit ein Festhalten an der evangelischen Religion zu beobachten. 

Die im Gebiet der Herrschaft Hohenberg entstandenen Siedlungen gingen vor allem auf die von der Herrschaft beschäftigten Forstleute, Holzknechte und Köhler zurück. Dank der in reichem Maße vorhandenen Wasserkraft siedelten sich Mühlen und Sägewerke, später auch kleine Industriebetriebe an. Durch das Hohenberg’sche Herrschaftsgebiet führte ursprünglich der Hauptwallfahrtsweg nach Mariazell, was für die Gasthöfe der Gegend von großer wirtschaftlicher Bedeutung war.

Bis gegen Ende des 18. Jahrhunderts waren die Einkünfte aus der Herrschaft Gutenstein – Hohenberg nicht übermäßig groß. Erst unter Graf Johann Ernst Hoyos-Sprinzenstein (1779 – 1849) konnten aus den “Gebirgsgütern“ (Gutenstein mit Stixenstein, Rotengrub, Vöstenhof und Hohenberg) allmählich sehr gute Erträgnisse erwirtschaftet werden. Damals hatte empfindlicher Brennstoffmangel in Wien sowie in den Eisenwerken in Hirschwang und Reichenau Großschlägerungen in den Hoyos’schen Wäldern zur Folge. Das Problem war jedoch, die Holzmengen möglichst schnell und rationell zu transportieren; und dieses Problem wurde mittels einer 1822 – 1827 errichteten Holzbringungsanlage („eine technische Hochleistung der Zeit“), umgesetzt durch den aus Gosau stammenden Schwemm-Unternehmer Georg Huemer und dessen Holzknechte, gelöst. Das Holz wurde mittels eines Schwemmtunnels durch das Gscheidl über das Preintal, Höllental, Reichenau, Gloggnitz, Neunkirchen bis Peisching geschwemmt und von dort über den Kehrbach und den Wiener Neustädter Kanal nach Wien gebracht. Die Versorgung der Haupt- und Residenzstadt Wien mit Brennholz geschah seit Anfang des 19. Jahrhunderts zum großen Teil mittels Holz aus den Gräflich Hoyos’schen Wäldern der Herrschaften Gutenstein und Hohenberg. 

Im Jahre 1892/93 wurde das Herrschaftsgebiet von Hohenberg auch verkehrsmäßig besser erschlossen: und zwar durch den Bau einer Bahnlinie Schrambach – Kernhof, die Anschluss an die seit 1878 bestehende Traisentalbahn hatte. Die 1907 eröffnete und durch das Pielachtal geführte Mariazellerbahn erwies sich dagegen bald als für Hohenberg von großem wirtschaftlichen Nachteil, da die Zahl der seit Jahrhunderten durch das Traisental nach Mariazell pilgernden Wallfahrer nun ständig abnahm.

Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich kam es im Jahre 1939 zur Aufhebung der Fideikommisse. Das bedeutete auch für den Hoyos-Besitz in Niederösterreich einige Veränderungen; infolge von Besitzteilungen wurde ein Teil der Herrschaft Hohenberg, gelegen im Flußgebiet der Walster, herausgelöst und ging an Graf Dr. Johannes Hoyos (1926) und dessen Erben.

In den dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts wurde aus der ehemaligen Hoyos’schen Forstverwaltung Hohenberg die bis zum heutigen Tag bestehende Hoyos’sche Forstverwaltung Kernhof.  

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